Ja ihr habt richtig gelesen. In der Tiefkühltruhe des Supermarktes habe ich diese Stücke erspäht und stets auf der Suche nach Neuen (wie ich eben bin) habe ich es direkt mitgenommen und die Steaks gegrillt. Wie Känguru schmeckt und ob ihr es überhaupt essen solltet erfahrt ihr in diesem Beitrag.
Zubereitungszeit: 20 min
Schwierigkeitsgrad: 1 von 5
Darf bzw. sollte man Kängurus überhaupt essen?
Nunja, in Australien sind Kängurus Wildtiere, wie bei uns Rehe oder Wildschweine und werden dementsprechend gejagt. Kängurus haben kaum natürliche Feinde in Australien, vermehren sich daher stark und können sogar zur Plage werden. Daher werden sie von staatlich zugelassenen Jägern gejagt. Der Großteil des Fleisches wird exportiert, davon 80% nach Europa. Von 48 in Australien lebenden Känguruarten, dürfen nur 4 gejagt werden. (Quelle: BBC)

Ok ok und wie ist das Kängurufleisch nun?
Das von mir erstandene Fleisch war in drei erfreulich dicke Stücke und einen kleinen Fetzen geschnitten, von tiefroter Farbe, relativ fester Konsistenz und sehr mager. Hier solltet ihr unbedingt darauf achten, es nicht durchzugaren, da es ansonsten schnell zäh wird. Ich habe mich für 55 °C im Kern entschieden.

Die Zubereitung erfolgt wie bei jedem anderen Steak: scharf angrillen und dann auf dem Ablagerost auf Kerntemperatur ziehen lassen, fertig.
Als Beilage habe ich mich recht unverbindlich für Grillgemüse und Knoblauchbuttertoast entschieden.
Zutaten
- Kängurufleisch
- Pfeffer frisch aus der Mühle
- Salz (z. B. Salzflocken à la Fleur de Sel)
Benötigtes Zubehör
- Kerntemperaturthermometer
- Edelstahlschale oder kleiner Topf
Für die Beilagen: Grillgemüse und Knoblauchbuttertoast
- 2 Knoblauchzehen
- 100 g Butter
- 100 g Olivenöl
- 3 EL BBQ-Rub (z. B. mit Scharf von Klaus grillt)
- Buschbohnen (frisch oder TK)
- Brokkoli (frisch oder TK)
- Toast
Setup
Die linke Seite des Grills wird für direkte Hitze mit voller Kraft eingeregelt, um die Steaks scharf anzugrillen. Der rechte Brenner läuft auf halber Einstellung, da hier Toast und Gemüse zubereitet werden.

Zubereitung
Heizt zunächst den Grill wie im Setup beschrieben vor.
Währenddessen könnt ihr den Knoblauch schälen und pressen und ihn zusammen mit Butter, Olivenöl und BBQ-Rub in der Edelstahlschale oder dem Topf auf dem Grill warm werden lassen. Wascht, schneidet und blanchiert in der Zwischenzeit das Gemüse (oder nehmt es wie ich aus dem TK-Beutel).
Ist die Butter flüssig, gebt das Gemüse in einen Grillkorb und übergießt es mit einem Teil der Knoblauchbutter, streut etwas BBQ-Rub darüber und lasst alles warm werden. Träufelt den Rest der Knoblauchbutter auf die Toastscheiben und grillt diese knusprig an.
Nun zum Star: Grillt die Kängurusteaks auf dem gut vorgeheizten Grill scharf an und legt sie danach auf den Ablagerost und lasst sie mit allen Brennern auf niedrigster Einstellung auf 55 C Kerntemperatur ziehen. Ich messe hierfür mit dem Thermapen Einstechthermometer.
Ist die Kerntemperatur erreicht, nehmt die Steaks vom Grill und gebt ihnen 1-2 Minuten der Entspannung auf dem Teller, bevor ihr sie anschneidet.

Fazit
Ich habe mir keinerlei Vorstellungen gemacht, wie Känguru nun schmecken würde und mich auch nicht durch irgendwelche Meinungen im Internet beeinflussen lassen. Entsprechend ging ich sehr gespannt, aber ohne Erwartung an die Sache heran.
Und wie schmeckt Känguru nun?
Vorerst möchte ich sagen, dass das Fleisch wunderbar saftig ist und einen angenehm festen aber keineswegs zähen Biss hat. Geschmacklich ist es würde ich sagen in etwa wie Rind mit einer guten Prise Wild. Vorneweg schmeckt es etwas süßlich, dann sehr intensiv fleischig mit einem schwer definierbaren herben Unterton. Kängurufleisch ist etwas ganz eigenes, was ich generell super finde und es trifft meinen Geschmack überraschend gut.
In jedem Fall war es eine interessante Erfahrung, etwas so exotisches zu probieren und ich finde, es spricht nichts dagegen, dass ihr es auch einmal ausprobiert, falls ihr an Kängurufleisch kommt.
