Partyspecial: selbstgemachter Gin

Gin erlebt derzeit eine Renaissance. Als Bestandteil vieler Cocktails sowie des Longdrink-Klassikers Gin Tonic. Mehr durch Zufall bin ich darauf gestoßen, wie man Gin ganz einfach selbst herstellen kann. Und mit diesem Rezept wird er wunderbar aromatisch, fruchtig und würzig und garantiert besser als 90% der Gins, die es zu kaufen gibt. Los geht’s!

Zubereitungszeit: 12-24 h
davon aktive Zeit: ca. 1 h
Schwierigkeitsgrad: 1 von 5


Zunächst mal mögt ihr euch fragen: was ist eigentlich Gin? Gin ist ein mit verschiedenen pflanzlichen Zutaten (Botanicals) aromatisierte Spirituose. Meist wird dafür Primasprit (sehr reiner Alkohol aus landwirtschaftlichen Erzeugnissen) verwendet, da dieser praktisch keinen Eigengeschmackt hat und der Alkohol sehr weich schmeckt. Die Zutaten werden mit dem Sprit vermischt und eine Zeit ziehen gelassen. In dieser Zeit kann die Flüssigkeit die Aromastoffe der Botanicals aufnehmen und färbt sich bräunlich. Nachdem der Gin fertig gezogen hat, wird er noch einmal abdestilliert und fertig ist der gewohnt farblose Gin.

Wir gehen geringfügig anders an die Gin-Herstellung heran. Wir verwenden einen etwas leichter zu bekommenden, aber auch sehr neutralen Alkohol: Wodka. Und mangels Möglichkeit lassen wir auch die Destillation am Schluss einfach weg. Aber nun zum Rezept, das sich an das auf dem Youtubekanal von Esslust anlehnt.


Zutaten

  • 750 ml Wodka
  • 1 Bio-Zitrone
  • 1 Bio-Limette
  • 10 g frischen Ingwer
  • 2 TL Wacholderbeeren
  • 2 TL Koriandersaat
  • 2 Kardamomkapseln
  • 1 TL Pfefferkörner, schwarz
  • 1 Stück Zimt
  • 1 Lorbeerblatt
  • 1 kleiner Zweig Rosmarin

Benötigtes Zubehör

  • eine beschichtete Pfanne
  • ein mindestens 0,75 l fassendes Gefäß mit Deckel (ich verwende eine Karaffe)
  • Kaffeefilter und einen Trichter

Zubereitung

Wacholderbeeren, Pfeffer, Koriander, Kardamomkapseln und Zimt in eine Pfanne geben und anrösten. Die Gewürze fangen an zu knacken. Wenn das Knacken mehrmals pro Sekunde ertönt, ist es fertig und ihr könnt die Pfanne vom Herd nehmen bzw. die Gewürze in das Reifegefäß geben.

Vorbereitung
Anrösten der Zutaten (links, hier fehlt der Pfeffer) und Entfernen der Limettenschale mit einem Zestenreißer (rechts)

Zitrone und Limette mit einem Zestenreißer schälen und die Zesten zusammen mit den restlichen Zutaten in das Gefäß geben.

Den gesamten Wodka aufgießen und das Gefäß verschließen. Nun müsst ihr nur noch 12-24 Std. (je nach gewünschter Intensität) warten. Ich habe es 24 h reifen lassen, der Gin wird nach einer Zeit leicht bräunlich.

Reifung.JPG
Gin vor (links) und nach der 24h langen Reifung (rechts)

Nach der gewünschten Ziehzeit ist der Gin fertig und muss nur noch gefiltert werden. Hierfür lege ich einen Kaffeefilter in einen Trichter und gieße den Gin ab. Wem das zu lange dauert, kann auch ein textiles Teesieb verwenden, dann kann der Gin aber trüb werden. Dies ist mir hier passiert. Also: nehmt Kaffeefilter, dann sieht der Gin herrlich golden aus!

IMG_0419
genussfertiger Gin in die Flasche abgefüllt

Das Ergebnis ist eine edel duftende, würzig frische Spirituose aus der man alle (!) verwendeten Aromastoffe herausriecht und -schmeckt. Sowohl pur als auch in einem Gin Tonic wunderbar.


Ein Tipp noch

Wenn ihr einen stärkeren Wacholdergeschmack wollt, röstet die Wacholderbeeren und lasst sie 24 Stunden im Wodka ziehen, bevor ihr die restlichen Zutaten zugebt und alles weitere 12 – 24 Stunden ziehen lasst. So wird der Gin noch giniger, ich persönlich finde ihn so noch besser.

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