Welcher Grillertyp bist du?

Jeder Griller ist einzigartig! Dennoch habe ich mir erlaubt, diese in Kategorien einzuteilen und diese aufsteigend (deshalb heißen sie Stufen) nach dem Grad des Könnens und des Wahnsinns des Grillerindividuums anzuordnen. Wohlweislich birgt die von mir hier heraufbeschworene Hierarchie unweigerlich das Bestreben des Einzelnen, sich zu einer höheren Stufe hinzuentwickeln. Dies ist mir bewusst und ich nehme es mit einem Schmunzeln in Kauf.
Der Titel mag ein wenig an die Teste-dich.de-Seiten erinnern, die während meiner Teenagerzeit ein sehr populäres Mittel gegen gähnende Langeweile waren oder auch als flankierende Maßnahme zu langen Chatabenden diente. Diese Analogie ist nicht ganz unbeabsichtigt, fühlt euch also geclickbaitet.


Stufe G1: Der Würstel- und Steakgriller…
… ist die in Mitteleuropa wohl verbreitetste Art des Grillers, jedoch – nach meiner Einschätzung – eher der geringere Teil der Leserschaft dieses Blogs. Die Sonne kommt raus, es lockt die Wärme ins Freie und Steaks, Spieße und Würstel schmecken unter diesen Bedingungen am besten. Der Deckel des Grills hat bei einem Griller der Stufe G1 eher ästhetischen Charakter und Spareribs brauchen bei ihm 20 Minuten. Auf dieser Stufe findet man Grills in jedem Preisbereich, es handelt sich jedoch meist um Gas- oder Kugelgrills.

Stufe G2: Der Das-mach-ich-auch-mal-Griller…
… hat mit G1-Gerichten angefangen und grillt sie auch nach wie vor gern. Jedoch ist ihm das Wetter bereits nicht so wichtig, auch wenn keine „Grillsaison“ ist, läuft der Grill hin und wieder. Hört er ein „ich habe vor kurzem 3-2-1-Ribs gesmoket“ fragt er nach dem Rezept und erkundigt sich, welches Zubehör er braucht, um das nachzugrillen. Der Griller der Stufe G2 ist demnach neugierig und aufgeschlossen Neuem gegenüber und schreckt auch vor längeren Low&Slow Gerichten nicht zurück. Er hat sich bereits über andere Grillarten als die seines Gas- oder Kohlegrills informiert. Seine Erfahrung ist noch relativ gering, wächst jedoch ständig.

Stufe G3: Der Grillgeselle…
… hat schon einige Erfahrungen gesammelt, sodass er nach Gutdünken auch mal ein Rezept nach Gefühl abändert und ihm das auch meist gelingt. In den Augen eines Grillers der Stufe G1 ist er bereits jetzt abgehoben. Er spricht von Plateauphasen, Minion Rings und Texas Crutches und philosophiert gern darüber, welches Räucherholz nun für das nächste BBQ-Projekt am besten geeignet ist. Der Griller der Stufe G3 kennt seinen Grill, weiß wie er die Lüftungsschieber bzw. die Gasregler seines Grills zu drehen hat, um eine bestimmte Garraumtemperatur bei bestimmten Außentemperatur- und Windverhältnissen zu erhalten. Und wenn sich die angestrebte Temperatur nun nicht gleich einstellt, besitzt er bereits die Ruhe, das in bester „wird-scho“-Manier auszusitzen. Oft besitzt er bereits mehrere Grills, meist einen Universalgrill und ein oder mehrere Spezialgeräte, z. B. Smokerlok, Watersmoker, Keramikgrill, etc.

Stufe G4: Der Pitmaster…
… strebt nach Größerem. Kein Rezept ist ihm zu komplex, keine Zubereitung von Grillgut zu abgefahren. Er plant seinen Tag um seine Grillerei, nicht die Grillerei in den Tag. Amerikanisches BBQ ist für ihn mehr eine Religion, denn eine Art, Essen zuzubereiten. Wenn dein Grill dein Altar, Plateauphasen deine Messe, dein Weihrauch aus Hickorychips quillt und BBQ-Sauce dein Weihwasser ist, dann bist du auf Stufe G4 angelangt.

Losgelöst von der G-Stufen der Griller habe ich noch R-Stufen für Räucherer eingeführt. Gerade hinsichtlich des Heißräucherns, welches auch beim BBQ Anwendung findet sind die Übergänge verständlicherweise fließend. Ich werde auch keine wirkliche Trennung vornehmen, da hier jeder etwas anders denkt und jeder Besucher meines Blogs sich möglichst Intuitiv zurechtfinden soll. Die von mir erdachten Räucherer-Stufen sind:

Stufe R1: Der Räucherlehrling…
… tastet sich langsam aber stetig an die Materie heran. Auf seinem Speiseplan stehen beispielsweise Räucherkäse, geräucherte Eier oder auch Gewürze. Auch heiß- oder kaltgeräucherter Fisch findet sich im Vorrat dieses Räucherertyps. Achtsam durchforstet er das Internet und/oder Bücher nach dem nächsten Räucherabenteuer und fragt sich, wo er – wenn er mal kaltgeräucherten Schinken macht – diesen zum trocknen aufhängen soll. Allmählich lernt der Räucherer der Stufe R1, dass die Wohnung und er selbst während des Räucherns nicht gezwungenermaßen nach Kaltenberg riechen müssen und er fängt vllt. auch schon mit ersten Basteleien an, um sein Räuchergerät noch besser zu machen.

Stufe R2: Der Räuchermeister…
… würde sich am liebsten nur von selbst Geräuchertem ernähren. Pökeln, durchbrennen, beizen, abhängen, kalträuchern, heißräuchern sind bei ihm bereits in Fleisch und Blut übergegangen. Seine Kühl- und Lagermöglichkeiten sind stets gut gefüllt mit kalt- oder heißgeräuchertem Fischen, gepökeltem und heiß- oder kalt geräuchertem Schinken, selbstgemachtem Räucherkäse und vielem mehr. Die Räuchergerätschaften des Räucherers der Stufe R1 sind bereits bis zur Perfektion genau auf seine Wünsche und Bedürfnisse angepasst und jeder Handgriff sitzt.

So, wer diesen Beitrag bis hierhin gelesen hat mag sich nun vllt fragen: „Wo wird sich der Autor dieses Blogs wohl in seiner eigens erschaffenen Klassifikation einordnen?“ Ich würde sagen ich bin ein Griller auf Stufe G3 und ein Räucherer der Stufe R1. Da habt ihr’s.


Was ich mit den eben definierten Stufen anstellen werde weiß ich noch nicht, ihr werdet es in den folgenden Beiträgen sehen. Z. B. wäre eine Zuweisung verschiedener Rezepte oder diversen Zubehörs denkbar. Ihr dürft gern kommentieren und dort eure Ideen und Wünsche einbringen.

Welches Zubehör der Griller bzw. Räucherer der jeweiligen Stufe benötigt, habe ich in einem gesonderten Artikel über Grillzubehör abgefasst.

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