In Deutschland ist hauptsächlich Schaschlik nach ungarischer Art bekannt. Mit Paprika auf dem Spieß und scharfer Tomaten-Paprikasauce. Diesmal gibt es die Fleischspieße aber auf eine andere Art: als kaukasisches Schaschlik. Und die habe ich auf meinem neuen Campinggrill Enders Explorer zubereitet.
Zubereitungszeit: 24 – 48 h
davon Grillzeit: 20 min
Schwierigkeitsgrad: 1 von 5
Der Kaukasus ist ein Gebirge zwischen schwarzem und kaspischem Meer. Schaschlik wird dort genauso wie in Russland und in Teilen Südosteuropas (z. B. folgt bald ein Rezept für grandioses ungarisches Schaschlik) an Straßenständen verkauft. Auf neudeutsch würde man es vermutlich Street Food nennen.
Zutatenseitig ist das kaukasische Schaschlik recht bodenständig: Schweinefleisch, Zwiebeln, Knoblauch, Kefir, und das war’s auch schon fast. Aber warum eigentlich Kefir? Kefir soll das Fleisch durch die enthaltene Kohlensäure zarter machen. Ob es zarter geworden ist, kann ich nicht sagen, aber zumindest schmeckt die Kefir-Marinade hervorragend.
Zubereitet habe ich die kaukasischen Schaschlikspieße auf meinem neu erstandenen und freigebrannten Enders Explorer Gasgrill. Hier geht’s zum Campinggrill Test.
Zutaten für 4 Schaschlikspieße
- 1 kg Schweinefleisch (z. B. Nacken, Lachs, Filet, etc.)
- 1 Becher Kefir (400 g)
- 3 – 4 Zwiebeln
- 2 – 3 Knoblauchzehen
- 3 Zweige Thymian
- 2 EL Salz
- 1 EL Pfeffer
- 1 Becher Kefir
- 1 Lorbeerblatt
- Chilipulver
Benötigtes Zubehör
- eine mittelgroße Schüssel
- Grillspieße aus Metall
Zutaten für die Beilagen:
Paprikareis
- Reis (kein Kochbeutel-Reis)
- ½ Paprika
- ½ Zwiebel
- 2 EL Ajvar (alternativ Tomatenmark)
- evtl. getrocknete Tomaten
- Salz und Pfeffer
Rote Beete Salat
- Rote Beete (bei mir vorgekocht)
- ½ Zwiebel
- Salz, Pfeffer
- Essig
- Kürbiskernöl (alternativ Olivenöl)
Setup
Der Grill wird für direktes Grillen vorbereitet: Alle Brenner auf halbe Kraft, alle Roste incl. Ablagerost bleiben im Grill, ein Deckel ist nicht zwingend nötig. Heizt etwa 10 Minuten auf, die Garraumtemperatur ist nicht so wichtig. Ich bin mir bewusst, dass das Schema mein übliches Grillgerät zeigt, die Einstellung lässt sich aber auf den Campinggrill übertragen.

Zubereitung
Zunächst wird das Fleisch mariniert. Schneidet das Fleisch in Stücke zu ca. 2 x 2 cm und gebt diese in die Schüssel, in meinem Fall war es Schweinefilet. Schneidet eine der Zwiebeln in Scheiben, gebt sie zum Fleisch, presst den Knoblauch dazu und gebt dann den Kefir darüber. Zupft den Thymian vom Zweig ab, zerbröselt das Lorbeerblatt und gebt alles zusammen mit Salz, Pfeffer und Chilipulver in die Schüssel und mengt alles krätig durch. Hier empfehle ich einen Handschuh, andernfalls wird es eine ziemliche Sauerei. Verschließt die Schüssel dann mit einem Deckel oder mit Frischhaltefolie und lasst das Fleisch für 24 – 48 h im Kühlschrank marinieren.
Den Rote-Beete-Salat könnt ihr schon einen Tag im Voraus machen, dann kann er noch schön durchziehen. Würfelt hierfür die halbe Zwiebel und gebt sie in eine Schüssel. Wenn ihr frische Rote Beete verwendet, kocht diese zunächst. Ich habe für das Rezept bereits gekochte Rote Beete gekauft. Schneidet oder hobelt die Rote Beete dann in feine Scheiben. Hierfür verwende ich einen Gemüsehobel. Danach gebt ihr nur noch etwas Salz, Pfeffer, Essig und Kürbiskernöl (alternativ Olivenöl) dazu und lasst den Salat ziehen. Je länger er zieht, desto besser schmeckt er.
Der Paprikareis ist auch recht einfach gemacht. Kocht den Reis wie gewohnt. In der Zwischenzeit könnt ihr Papria und getrocknete Tomaten in feine Würfel schneiden. Kurz vor Ende der Garzeit gebt ihr dann 2 – 3 EL Ajvar (alternativ Tomatenmark), Paprika- und Zwiebelwürfel sowie getrocknete Tomaten dazu und schmeckt alles mit Salz und Pfeffer ab. Und schon ist der Tomatenreis fertig.

Startet dann den Grill und regelt ihn wie im Setup beschrieben ein. Dann wird gespießt! Achtelt zunächst die Zwiebeln und pult die Schichten auseinander. Steckt abwechselnd Zwiebelstücke und mariniertes Fleisch auf den Spieß. Ich empfehle, hier Metallspieße zu verwenden, da euch Holzspieße (gewässert oder nicht) nur gnadenlos verbrennen.
Legt die Spieße dann auf den vorgeheizten Grill und grillt die Spieße von jeder der vier Seiten für ca. 4 – 5 min. Entweder ihr habt den Garpunkt im Gefühl, oder ihr messt mit dem Kerntemperaturthermometer nach. Die angestrebte Kerntemperatur ist 70 °C für Nacken und Lachs, bei Filet 60 °C.

Fazit
Und fertig sind die kaukasischen Schaschlikspieße. Hier ist ganz klar das Fleisch der Hauptdarsteller, flankiert von deftigen Zwiebeln und den Beilagen. Durch die Kefir-Marinade ist das Fleisch würzig und vollmundig. Die zugegebnermaßen nicht ganz kaukasischen Beilagen ergänzen das Gericht dennoch sehr gut.
Für die Spieße habe ich Schweinefilet verwendet, was schön zart ist, wenn man den Garpunkt trifft. Da dies bei Spießen meistens nicht der Fall ist, fahrt ihr wahrscheinlich besser, wenn ihr Schweinenacken verwendet.
Aber trotzdem, probiert mal diese neue Variante und grillt euch kaukasisches Schaschlik.
